PresseTreff im WorkLab
Neugierig, staunend und mit gezücktem Handy blickten sich die Teilnehmer am Ort des PresseTreffs um. „Darf man hier fotografieren?“ Ja, durfte man. Ein WorkLab war für die meisten Teilnehmer von Presse, Unternehmen und Institutionen etwas völlig Neues. Beim Snack war daher zunächst Zeit, sich ein Bild zu machen vom Arbeiten der Zukunft.
„Man kommt sich gar nicht vor, als wäre man hier an einem Arbeitsplatz“, sagte Nina Willmes von der Mediterana GmbH & Co. KG. So ging es wohl den meisten und nach dem WorkLab-Motto „Wie der Raum, so die Gedanken, so das Arbeiten“ war die Atmosphäre von Beginn an locker und offen.
Nach einem Impulsvortrag von Nadine Kügeler von der Soennecken eG war das Format für das Arbeiten schnell erklärt: Vier Gruppen, vier Stationen, vier Themen, und eine Regel: Nichts ist falsch oder richtig. Was folgte war ein lebhafter und kompetenter Austausch quer durch unterschiedlichste Branchen und Geschäftsmodelle. An Pinnwänden dokumentierten die Teilnehmer nebenbei Aufgaben, Erfahrungen und Lösungen.
Nadine Kügeler berichtet über den WorkLab und seine Entstehung
Das Soennecken WorkLab
Knapp 400 Quadratmeter Raum für innovative Ideen, moderne Arbeitsmethoden und eine neue Kultur des Teamworks: 2017 öffnete die Soennecken ihr WorkLab für ein neues Arbeiten, neues Denken und neue Lösungsansätze. Mitarbeiter und Mitglieder, aber auch Externe nutzen die flexiblen und inspirierenden Räume seither intensiv. Das WorkLab haben Soennecken-Mitarbeiter aus allen Bereichen – vom Auszubildenden bis zum Vorstand – in gemeinsamen Projektteams entwickelt. Ausgebildete Mitarbeiter unterstützen mit Methoden wie Design-Thinking, Project-Canvas oder Worldcafes. Ausführliche Beschreibung von Räumen und Konzept sowie ein virtueller Rundgang sind zu finden auf der Soennecken Website.
Websites, Social Media, Intranet
Beim Thema Websites fühlen sich die meisten inzwischen auf sicherem Terrain. „Aktuell sind wir da ganz sorgenfrei“, bekundete Thomas Goetz von der carpe diem GBS mbH. „Die Website ist ein zentrales Kommunikationsmittel nach draußen zum Kunden.“ Die Welt der Websites ist vielfältig und individuell: Der Austausch zwischen Verfechtern nur einer einzigen Landingpage und Verwaltern mehrstufiger Menüstrukturen war durchaus fruchtbar. Technische Themen waren Optimierung für Mobilgeräte, Hosting oder auch die Einbindung von Web-Shops.
Nach jeweils 15 Minuten bat ein Signal zum Wechsel der Station. Beim Thema Social Media schieden sich die Geister. Während manche Unternehmen bereits mehrere Social Media Kanäle souverän und erfolgreich bespielen, haben andere noch keinen Pack an gefunden. Die Vorteile von Reichweite und Erreichen anderer Zielgruppen gegenüber klassischen Medien hin oder her: Der shitstorm schwebt immer noch als Schreckgespenst über so manchem Verantwortlichen für Kommunikation. Holger Bülow von der Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG sah das relativ: „Ob Sie ein Shit Storm trifft, haben Sie nicht in der Hand. Was Sie aber beeinflussen können, ist der Schaden, den er hinterlässt. Wenn Sie nichts tun, verlieren Sie schnell 10:0. Nehmen Sie denn Ball in Social Media aber auf und halten mit einer guten Kommunikation dagegen, kommen Sie vielleicht mit einem blauen Auge davon und verlieren nur 1:0.“
Auch wachsendes Tempo und Zeitdruck beim Veröffentlichen und Reagieren in Social Media empfanden viele als Herausforderung. „14 Tage warten, bis alle es freigegeben haben, geht natürlich nicht bei aktuellen Themen“, sagt Henning Schmidt von Schmidt-Rudersdorf. „Aber es muss auch nicht perfekt sein. Es muss authentisch sein.“
Auch das Thema Intranet/interne Kommunikation wird noch in sehr unterschiedlicher digitaler Tiefe umgesetzt. „Früher war die Technik der begrenzende Faktor in der Informationsverarbeitung“, sagte Thomas Goetz, „heute ist es der Mensch.“ Wer bekommt wann welche Informationen und mit welchem Medium lautete die grundsätzliche Frage. Aber auch: Wie nehme ich die Mitarbeiter im Änderungsprozess mit?
Head H3 und Absatz mit Abstand
Timo Fritsch von der ableX GmbH schlug am Ende den Bogen zum anfänglichen Impulsvortrag: „Man muss das Ganze betrachten. Der Vortrag mit den logischen Ebenen hat mir gefallen und trifft es sehr gut.“ Nadine Kügeler hatte anhand der logischen Ebenen von NLP-Koryphäe Robert Dilts beschrieben, wie das WorkLab, aber auch wie Office 365 bei Soennecken eingeführt wurde. Botschaft: Wenn im Unternehmen die unsichtbaren Ebenen wie Sinn, gemeinsames Ziel, Werte und Glaubenssätze betrachtet und geklärt werden, gelingen auch Veränderungen im Verhalten und Handeln besser – und authentischer. Gefragt sei kein blinder Aktionismus, sondern Fragen wie: Was ist sinnvoll? Was passt zu uns? Was macht uns aus? „Wir sollten nicht alles machen, nur weil wir es können“, sagte Nadine Kügeler. „Zwei Drittel sind Kultur, nur ein Drittel ist Technik.“
Zur Kultur gehört zweifelsfrei der Austausch zwischen Menschen mit ähnlichen Aufgaben, unterschiedlichen Blickwinkeln und sich ergänzendem Know-how. „Der persönliche Kontakt steht immer noch im Mittelpunkt“, sagte Silke Ratte von der RBW, die den PresseTreff organisiert hatte. Sie kündigte auch ein neues Format der RBW an, das die Teilnehmer, noch ganz im „Flow“ der WorkLab-Arbeit spontan begrüßten. Es soll um einen praktischen Erfahrungsaustausch bezüglich Social Media gehen, bei dem Unternehmen und auch Dienstleister zusammengebracht werden. Mehr Informationen dazu gibt es im neuen Jahr.
Autorin: Karin Grunewald
Fotos: Klaus Lawrenz, Werbeagentur LAWRENZ – Die Qualitäter
Marion Linnenbrink (Stadt Bergisch Gladbach)
Holger Bülow (Miltenyi Biotec)
Dana Schiffer (Deuta Werke)
Lisa Ryczek (Soennecken eG)
Dirk Schneemann und Carina Hermanns (Bezirksregierung)
Daniela Fobbe-Klemm (Bethanien-Kinder-und Jugenddorf) und Claudia Kruse (Gemeinde Odenthal)