MINTMatchBox für Mädchen zeigt Wege in „Männerberufe“ auf

MINTMatchBox: So heißt das neue Format im zdi-Netzwerk MINT Rhein-Berg, um das Interesse von Mädchen an naturwissenschaftlichen, technischen und handwerklichen Berufen zu wecken. Mit aus der Taufe hoben das Projekt auch die Realschule Herkenrath und die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW).

Bei der MINTMatchBox für Mädchen kamen die Schülerinnen aus den 9. und 10. Klassen mit Frauen zusammen, die in angeblich „typischen Männerberufen“ arbeiten und erfuhren dabei viel über deren Tätigkeiten sowie die Faszination dafür. Für die Jugendlichen war es spannend und ermutigend, mit diesen Rollenvorbildern ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, dass es in diesen Bereichen gute Perspektiven gibt, um ins Arbeitsleben zu starten.

In der Realschule Herkenrath berichteten eine Physikerin sowie jeweils eine Auszubildende aus Handwerk und Industrie von ihren spannenden Berufen, die üblicherweise als Männerdomänen angesehen werden. „Wir sind stolz, dass wir als Pilotschule für dieses neue Angebot der Berufsorientierung ausgewählt wurden und beteiligen uns gerne wieder an der nächsten Auflage. Für unsere Schülerinnen entsteht dadurch ein echter Mehrwert im Orientierungsprozess“, freut sich Schulleiterin Julia Kleine nach der Premiere. Die MINTMatchBox für Mädchen sieht Lehrer Martin Krämer als sinnvolles Angebot an, „da die bekannten Pfade verlassen werden und Mädchen Berufe kennenlernen, die sie bislang nicht auf dem Schirm hatten.“

Im Dialog mit Praktikerinnen

In drei Schulstunden kamen die 16 Mädchen mit den Frauen zusammen, die bei DEUTA Werke, P.J. Schulz und Mikus Interieur tätig sind. Dabei entstand in den drei Gruppen jeweils ein lebhafter Dialog und die Schülerinnen stellten viele Frage. Die Frauen in den angeblichen Männerberufen berichteten von ihrem Werdegang und was ihnen an ihren Tätigkeiten besonders gut gefällt. Die Schülerinnen interessierte unter anderem, welche Schulfächer für die jeweiligen Berufe eine besondere Bedeutung haben, wie die Frauenquote in den Unternehmen ist und welche Verdienstmöglichkeiten es gibt.

„Wir haben gerne mitgemacht, um Mädchen für unseren Ausbildungsberuf als Schreinerin zu begeistern“, erklärt Philipp Mikus, Geschäftsführer bei der Möbelschreinerei Mikus Interieur, „da sie sich oftmals nicht in Männerberufe trauen. Dadurch möchten wir gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und einen Beitrag leisten, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.“ In dem Unternehmen absolvieren derzeit vier Frauen eine Ausbildung als Schreinerin. Eine davon ist Lea Huppertz, die an der Realschule Herkenrath von ihrem Beruf berichtete. „Ich will den jungen Frauen meine Leidenschaft für das Handwerk näherbringen und ihnen zeigen, dass dieser Beruf viel Spaß macht. Außerdem ist es mir wichtig, ihnen zu veranschaulichen, dass für sie im Handwerk Platz ist“, sagt die Auszubildende.

Quelle: Rheinisch-Bergischer Kreis

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