RBW-PresseTreff im EVK: Sich als Marke begreifen und profilieren

Ein Krankenhaus als Treffpunkt für Unternehmensvertreter? Ein Ort, um bei Häppchen und Getränken zu netzwerken und etwas über Markenkommunikation zu erfahren? Das klingt ungewöhnlich – jedoch nur für diejenigen, die das Evangelische Krankenhaus (EVK) in Bergisch Gladbach nicht in Gänze kennen. Denn dieses Unternehmen ist viel, viel mehr als ein Ort der Krankenversorgung. Was die Marke EVK beinhaltet und wie sie ihre Inhalte transportiert, erfuhren diejenigen, die zum jüngsten PresseTreff der RBW kamen. Toller Blick über Bergisch Gladbach aus dem EVK-Forum vom fünften Stockwerk des Ärztehauses 1 aus inklusive.

Das Thema Arbeitgebermarke ist eng mit der Markenkommunikation verknüpft, nicht nur am EVK. Darüber tauschten sich die Teilnehmer des RBW-PresseTreffs aus.

„Das ist ja toll hier!“, hatte Silke Ratte, Prokuristin der RBW, vor einiger Zeit überrascht ausgerufen, als sie bei einer Veranstaltung das EVK-Forum kennenlernte. Sie machte es sogleich für den RBW-PresseTreff fest, „eins der besten Formate der RBW“, wie sie augenzwinkernd bemerkte. Seit 2014 gibt es ihn, stets mit hohen Teilnehmerzuspruch aus den Abteilungen Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der rheinisch-bergischen Unternehmen. „Manche Gesichter kenne ich schon gut und lange, aber ich freue mich, auch einige neue zu sehen“, begrüßte Silke Ratte im April die Gäste beim jüngsten PresseTreff. Ebenfalls für die RBW vor Ort: Geschäftsführer Volker Suermann und die neue, für „Nachhaltiges Wirtschaften“ zuständige Mitarbeiterin Lisa Bartkowiak.

Auf den Unternehmenskern besinnen

Im Marketing sei es häufig doch so, bekannte Silke Ratte: „Man macht einfach.“ Aber gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels sei es enorm wichtig, sich auf den Unternehmenskern zu besinnen: „Wer sind wir? Wofür stehen wir?“ Diese Arbeitgebermerkmale gelte es nach innen wie außen zu kommunizieren. Beispielhaft solle dies am Gastgeber EVK deutlich werden, wobei Silke Ratte schmunzelnd versicherte: „Sie kommen nicht in den OP-Bereich – keine Angst!“

Das Zepter übernahm sodann Daniel Beer, der 2019 vom EVK als „Mitarbeiter für die Öffentlichkeitsarbeit“ eingestellt worden war und der sich inzwischen zum Marketing-Rund-um-Mann gemausert hat. Eine One-Man-Working-Situation (mit Unterstützung einer Kollegin mit halber Stelle), der während des Abends angesichts des enormen EVK-Spektrums mehrfach Respekt gezollt wurde. Zumal etliche Gäste Vergleichbares aus eigener Erfahrung kannten.

Mittel der internen Markenkommunikation

Zur internen Markenkommunikation setzte Daniel Beer folgende Mittel ein:

Marketingpolitik der vielen Schritte

Bevor Daniel Beer die Gäste bei einem Rundgang buchstäblich durch die Verzweigtheit des EVK-Kosmos führte, gab er einen Überblick über sein Arbeitsfeld. Das hatte er 2019 nahezu unbeackert vorgefunden, ein Jahr lang durchleuchtet und schließlich „mit 180 Seiten PowerPoint“ marketingmäßig aufgedröselt. Sein Fazit damals: „Das EVK ist ein supermodernes Unternehmen, ein total innovativer Gesundheitsdienstleister. Aber es kommuniziert seine Stärken nicht ausreichend. Folglich muss es sich anders positionieren.“ Damit begann für Daniel Beer eine Marketingpolitik der vielen Schritte, die etlichen der Anwesenden ebenfalls aus eigenen Erfahrungen vertraut war.

Mittel der externen Markenkommunikation

Zu den kleinen „externen Schritten“, die die Marke EVK positiv in der Region und auf dem Arbeitsmarkt positionieren, gehörten bisher unter anderem:

Nicht nur ein Etikett: „Bei uns ist familiär‘ auch drin“

Zurück im warmen und lichtdurchfluteten EVK-Forum rückten Fragen und Diskussion das Thema Markenkommunikation wieder stärker in den Blick. „Ich finde unser Unternehmen aus Markensicht sehr, sehr schön“, erklärte Daniel Beer. Denn das EVK sei zwar ein vergleichsweise kleines, jedoch eigenständiges und vielseitiges Unternehmen. Das Etikett „familiär“ würden viele verwenden. „Bei uns steht nicht nur familiär drauf, hier ist auch familiär drin. Wir haben Mitarbeiter teilweise in mehreren Generationen, auch Ehepaare, Geschwister.“ Das EVK habe eine hohe emotionale Anbindung in der Region.

Auch „evangelisch“ ist mehr als ein Etikett: „Das wird hier auch gelebt“, erklärte Beer auf Nachfrage. „Die evangelische Kirche ist noch stark involviert.“ Das EVK habe einen evangelischen Pastor als Seelsorger angestellt, im Krankenhaus gebe es eine Kapelle mit Gottesdiensten, und Einführungstage oder andere wichtige Ereignisse würden mit einem Gottesdienst begangen. Besonders eng ist der Kontakt zur Gnadenkirche, ebenfalls am Quirlsberg gelegen.

„Sie müssen hier ja nicht alles verraten“, meinte RBW-Prokuristin Silke Ratte zu Daniel Beer. Aber wie solle die Markenkommunikation umgebaut werden? Der EVK-Marketingmann erklärte, dass es das vordringliche Ziel sei, das EVK als „ein großes Ganzes“ zu begreifen. Daher hätten im Prozess externe Kommunikationsmittel wie Logo oder Website zunächst keine Rolle gespielt. Der Fokus habe erstmal auf der Verbesserung der internen Kommunikation gelegen. „Ist interne Kommunikation eine Bring- oder eine Holschuld? Beides!“, meinte Daniel Beer. Dazu gehöre Vertrauen. Das galt es aufzubauen und eine Kommunikationskultur zu schaffen, die langfristig auch der Markenkommunikation nach außen dient.

Das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK) hat gut 400 Betten und ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Köln. Das EVK hat 1.300 Mitarbeiter und behandelt im Jahr etwa 12.000 Patienten
Gegründet wurde das EVK 1928 als Wohlfahrtshaus von der Evangelischen Kirchengemeinde Bergisch Gladbach. Im Nationalsozialismus benannte es sich 1938 bekennend in Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach um. 1970 wurde es aus der Gemeinde ausgegliedert und fortan als gemeinnütziges Unternehmen – „gGmbH“ – selbstständig geführt. 2010 unterzeichnete Geschäftsführer Dr. Harald Januschewski den Zusammenschluss mit dem Evangelischen Klinikum Köln Weyertal zur „Holding Evangelische Kliniken Rheinland gGmbH“.

Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach gGmbH
Ferrenbergstraße 24
51465 Bergisch Gladbach
Tel. +49 02202 1220
info@evk.de
www.evk.de
Kontakt zur Unternehmenskommunikation

„Hinter der Marke steht Menschlichkeit“

Als der Abend bei Häppchen und Getränken in lockeren Grüppchen ausklang, war Ronny Yvonne Strasser von Graner + Partner Ingenieure GmbH in Bergisch Gladbach geradezu begeistert: „Ich fand es super spannend, heute hier zu sein. Dass ein Krankenhaus solch ein Spektrum anbietet und einen Ort der Begegnung in der Stadt und über die Grenzen hinaus ist, das war für mich überraschend und sehr schön zu hören. Wenn ich jetzt etwas hätte: Ich hätte Vertrauen. Das Haus hat einen Sympathiefaktor. Das hat mich gewonnen und berührt. Hinter der Marke steht Menschlichkeit.“

Und sie fand es „toll, dass das Krankenhaus sich entschieden hat, diese Position von Herrn Beer zu schaffen, um das nach außen zu tragen.“ Denn Tatsache sei, „dass das Thema PR, Marketing und Social Media oft noch zu wenig wertgeschätzt wird.“ Ronny Yvonne Strasser entdeckte „einige Parallelen“ zu ihrem Unternehmen. Auch bei Graner gehe es darum, Fachkräfte über Social Media und Storytelling zu gewinnen, Brücken zu schlagen durch Menschen. „Mit dem will ich zusammenarbeiten!“, sollte im Idealfall der Impuls der Leser sein.

Anja Falkenberg, verantwortlich bei der Overather ASLAN Selbstklebefolien GmbH für Sales + Marketing, hatte sich vom RBW-PresseTreff vor allem Interessantes zur Mitarbeiterwerbung durch externe Markenkommunikation erhofft und berichtete, dass sie im Gespräch mit Daniel Beer etliche interessante Denkansätze bekommen hätte.

Kluge Köpfe beim EVK

Das EVK ist Mitmacher der ersten Stunde in der Fachkräftekampagne des Rheinisch-Bergischen Kreises „Kluge Köpfe arbeiten hier“. Wer nun interessiert ist am EVK als Arbeitgeber, findet auf der Profilseite weitere Infos.

Netzwerken und Vergleichen

„Es hat mich schon beeindruckt, dass er das so alleine stemmt – sowohl intern als extern“, zollte Tanja Paas von der Volksbank Berg Daniel Beer Respekt. Als Langzeit-RBW-PresseTrefflerin nutzt sie die Treffen „hauptsächlich zum Netzwerken“, doch findet sie den Blick in andere Unternehmen stets „superinteressant“. 

Julia Meurer von Soennecken eG aus Overath fand, dass sie in ihrem Unternehmen „sehr gut aufgestellt“ seien. Es ginge auch um das Erarbeiten von Unternehmenszielen und Coaching. Am EVK habe sie die Größe und das Vorgehen von Daniel Beer beeindruckt: „Er macht auch viel Kulturarbeit, will den anderen verstehen. Nicht nur Strategiearbeit.“ Kristin Menzel, wupsi GmbH, fand interessant, wie er die Mischung aus digitaler und analoger Kommunikation betreibe. „Am Ende stehen wir vor denselben Herausforderungen. Das finde ich spannend.“ Christian Walter von der Bensberger Bank stimmte zu und bekannte: „Der Fachkräftemangel ist bei uns genauso.“

Während die ersten sich verabschiedeten, um vom EVK-Kosmos wieder in ihre gewohnte Welt zu wechseln, zog RBW-Geschäftsführer Volker Suermann ein zufriedenes Resümee: „Ich habe viele Facetten des EVK kennengelernt, von denen ich nichts wusste. Was mich überrascht hat, war, dass die Kommunikation fast eine One-Man-Show ist. Wir sind gespannt, womit das EVK als nächstes rüberkommt!“

Autorin: Ute Glaser
Fotos: Klaus Lawrenz

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