Der Rheinisch-Bergische Unternehmerpreis 2022 geht an Gabriele Gieraths und Monika Gieraths-Heller
Die beiden Geschäftsführerinnen der Gebr. Gieraths GmbH in Bergisch Gladbach wurden mit Urkunde und Skulptur im Grandhotel Schloss Bensberg gefeiert.
Die Kulisse wurde dem Anlass mehr als gerecht und so hörte man an diesem Abend im Bensberger Schloss öfters als einmal: „Immer wieder schön hier!“ Und immer wieder spannend: Denn wie immer war der diesjährige Preisträger oder die diesjährige Preisträgerin des Rheinisch-Bergischen Unternehmerpreises 2022 ein gut gehütetes Geheimnis und selbst beim Sektempfang kurz vor der Preisverleihung noch Top secret. Umso größer der Applaus als Landrat Stephan Santelmann auf der Bühne ein Novum ankündigte, denn man vergebe in diesem Jahr doppelt: „Ich finde, das ist ein guter Ausgleich dafür, dass wir im letzten Jahr die Verleihung aussetzen mussten. Ich gratuliere Gabriele Gieraths und Monika Gieraths-Heller, Geschäftsführerinnen der Gebrüder Gieraths GmbH in Bergisch Gladbach.“
Der Rheinisch-Bergische Kreis, die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die Kreissparkasse Köln – Direktion Rhein-Berg, die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land und die IHK Köln, Geschäftsstelle Leverkusen/Rhein-Berg vergeben die hohe Auszeichnung alle zwei Jahre an eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit mit Vorbildcharakter, regionaler Verantwortung und enger Verbundenheit zum Standort. Kriterien, die Gabriele Gieraths und Monika Gieraths-Heller in den Augen der Jury mehr wie erfüllen. Sie hat die beiden Schwestern ausgewählt, um ihr vielfältiges Engagement zu würdigen, das inzwischen Familientradition ist.
Jury und Preisträgerinnen (v.l.n.r.): Volker Suermann (Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW)), Jutta Weidenfeller (Kreissparkasse Köln), Kreisdirektor Dr. Erik Werdel, Irmgard Gieraths, Gabriele Gieraths, Willy Gieraths, Monika Gieraths-Heller, Eva Babatz (IHK Köln), Landrat Stephan Santelmann, Marcus Otto (Kreishandwerkerschaft Bergisches Land).
Firma und Familie untrennbar verbunden
Schirmherr Landrat Stephan Santelmann
Und so erschien die Verleihung des Rheinisch-Bergischen Unternehmerpreises auch selten so familiär, denn die beiden Preisträgerinnen waren mit ihren Ehemännern, ihren fünf Kindern und den Eltern Willy und Irmgard Gieraths gekommen, die den Grundstein für den Erfolg des Autohauses Gieraths gelegt hatten. Beide Schwestern zeigten sich überrascht, dass gerade sie von der Jury für den Preis ausgewählt wurden: „Aber wir freuen uns sehr und fühlen uns geehrt. Und wir sind vor allem sehr stolz“, so die erste Reaktion. Landrat Stephan Santelmann ließ es sich nicht nehmen zu kommentieren, warum die beiden Preisträgerinnen die Kriterien der Jury sogar übererfüllten: „In vierter Generation führen sie das Autohaus Gieraths in Bergisch Gladbach. Sie engagieren sich außerordentlich für den Standort, sind aktiv in Gremien und Vereinen, unterstützen soziale Projekte, setzen ihren Fokus auf die Ausbildung junger Menschen und führen das Unternehmen innovativ, familienfreundlich und sehr respektvoll im Umgang mit Mitarbeitern und Kunden. Was könnte ich mehr aufzählen.“ Vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zentraler Bestandteil der Unternehmensführung der Schwestern. Dabei setzen sie in ihrem eigenen Handeln auf Ehrlichkeit, Konsequenz und Respekt.
Die Familie Gieraths kam geschlossen zur Preisverleihung
Gieraths Schwestern führen Lebenswerk der Eltern fort
Gabriele Gieraths und Monika Gieraths-Heller sind Familienunternehmerinnen: Was im Jahre 1928 mit einem Autohandel, einer Werkstatt und einer Tankstelle begann, hat sich zu einem der bekanntesten Unternehmen der Branche im Bergischen entwickelt mit inzwischen 130 Mitarbeitenden – davon 100 im Autohaus und nochmals 30 in den Lappland-Waschstraßen. Beide Schwestern sind in den 90ern nach Ausbildung und Studium in den Betrieb eingestiegen, die Eltern Willy und Irmgard Gieraths gaben das Unternehmen schließlich mehr und mehr in die Hände der Töchter. Damit führen Gabriele Gieraths und Monika Gieraths-Heller eine Familientradition weiter, die ihnen in die Wiege gelegt wurde. Landrat Santelmann betonte daher in seiner Rede, dass mit dem Preis auch das Lebenswerk der Eltern Irmgard und Willy Gieraths geehrt werden soll: „Ich danke Ihnen, dass Sie ihre Töchter für die Nachfolge begeistern konnten und so ein Familienunternehmen erhalten bleibt.“ Unter der Führung der Schwestern ist das Unternehmen beständig gewachsen, bei Neu- und Umbauten wurde ausschließlich mit ortsansässigen Firmen zusammengearbeitet – auch ein Zeichen der Verbundenheit mit dem Standort.
Schulfreund Henning Hülbach hält Laudatio aus dem Nähkästchen
Laudator RA Dr. Henning Hülbach
Dabei war der Plan des Vaters eigentlich ein anderer, wie der Rechtsanwalt und enge Freund aus Kindertagen Henning Hülbach in seiner sehr persönlichen Laudatio auf die beiden Schwestern enthüllt. Demnach soll Willy Gieraths damals zu seinen Töchtern gesagt haben: „So, sucht euch später mal den passenden Mann, der das hier weiterführen kann. KFZ-Meister sollte er schon sein, sonst gibt’s den Laden nicht!“ Wobei die beiden dann dem Papa gesagt haben sollen, dass sie den Laden selber übernehmen und zwar ohne Mann – aber nur zusammen und nicht die eine ohne die andere. Beide teilen sich die leitenden Aufgaben, führte Hülbach aus: Gaby ist im Wesentlichen zuständig für Verkauf und Dispo, Monika für Service, Finanzen und die Mitarbeitenden. Bei allem konnten sich beide aber immer der Unterstützung des erfahrenen Firmenlenkers Willy Gieraths und seiner Frau sicher sein. Für die Gieraths waren Firma und Familie immer etwas, was zusammengehört - insbesondere für Monika und Gaby, betonte Hülbach in seiner Laudatio: „Es standen und stehen im Hause Gieraths und der Firma jedem Tür und Tor offen. So halten sie es bis heute mit den 130 Mitarbeitern, man hilft sich wechselseitig, man kennt sich und auch die Familie.“ Was macht die Unternehmerinnen für Henning Hülbach aus? Das funktionierende Erfolgsrezept bestehe aus verantwortlichem Handeln für die Firma, für das Geschäft, aber auch aus viel Raum für Privates, für die Familie und Freunde. „Und deshalb haben die beiden Preisträgerinnen es verdient, weil sie all das kombiniert sind: Vollblutunternehmerinnen mit Auge und Herz für Mitarbeitende, kundenorientiert, ein topeingespieltes Team, mit viel Familiensinn. Sie sind heimatverbunden, feiertauglich, humorvoll und last but not least sehen auch noch fabelhaft aus“, schloss Henning Hülbach unter großem Applaus seine Lobrede auf Gabriele Gieraths und Monika Gieraths-Heller.
Dank an Familie, Freunde und vor allem die Mitarbeiter
Sichtlich gerührt angesichts der Lobeshymnen nahmen die Gieraths Schwestern auf der Bühne aus den Händen des Landrats ihre Urkunde und eine Skulptur des Künstlers Eckhard Alker entgegen. Die Skulptur mit Titel 'Nichts als Gegenteil' soll den alten Gedanken des Bauhauses 'Verbindung von Lehre und Produktion' sichtbar machen. Ein Resultat von Kunst und Technik, das an den aktuellen Wandel vor allem rund um die Mobilität erinnert – passend für Preisträgerinnen aus der Automobilbranche.
Monika Gieraths-Heller und Gabriele Gieraths freuten sich sichtlich
Was ihnen dieser Preis bedeutet, fasste Monika Gieraths-Heller auf der Bühne in Worte: „Für uns ist dieser Preis eine Ehrung unserer Arbeit und unseres Engagements und vor allem der ganzen Familie und der Firma mit unseren Mitarbeitern.“ Die familienfreundliche und zugewandte Unternehmensführung danken die Mitarbeiter mit langjähriger Treue: „Wir feiern regelmäßig 25- oder 45-jährige Jubilare in unserem Unternehmen. IHK und Kreishandwerkerschaft wissen, wie hoch unser Bedarf an Urkunden ist, und das freut uns sehr“, sagt Gieraths-Heller. Besonders wichtig ist beiden Schwestern ihr vielfältiges Engagement im Bergischen und darüber hinaus. Sie sind in verschiedensten Gremien vertreten, unterstützen Vereine und soziale Projekte und setzen sich mit mehreren Mitgliedschaften für den Standort Bergisch Gladbach ein – eine Herzensangelegenheit für Monika Gieraths-Heller: „Wir können jedem nur empfehlen, das auch zu tun! Nicht, weil man dafür einen Preis bekommt, sondern es gibt einem etwas, etwas weiterzugeben, sich einzubringen, sich zu vernetzen. Das macht uns sehr stolz und das machen wir sehr gerne. Und das werden wir auch auf jeden Fall weiter tun!“
Ohne Rheinischen Optimismus geht’s nicht: „Wir machen weiter!“
Und was ist das persönliche Erfolgsgeheimnis der beiden Gieraths Schwestern? Der Zusammenhalt in der Familie sei das A und O, sagt Gabriele Gieraths: „Der Grundstein wurde ja schon vor drei Generationen gelegt – aber so richtig hat unser Vater das Unternehmertum vorangetrieben mit der Mutter an der Seite. Die beiden waren immer und sind ein unschlagbares Team und deshalb wurde es uns auch leicht gemacht, in die Firma hineinzuwachsen.“ Klar ist aber auch: Es geht nur zusammen und keine Schwester würde den Job ohne die andere machen. Oft käme die Frage: Wieso klappt das eigentlich mit euch? Gabriele Gieraths-Heller gibt die Antwort: „Wir harmonieren, wir haben die gleichen Werte, wir ticken oft gleich. Aber wir beide können uns auch lassen gegenseitig! Wir kennen und akzeptieren die Stärken des jeweils anderen und können uns auf den anderen verlassen – und das ist wichtig in der Familie.“ Der rheinische Optimismus sei hier und da aber auch hilfreich: „Der dann auch in schwierigen und verrückten und herausfordernden Zeiten wie gerade dazu führt, dass wir morgens sagen: Es macht Spaß, wir machen trotzdem weiter“, betont Gabriele Gieraths.
Und so hörte man an diesem Abend im Grandhotel Schloss Bensberg in festlicher Atmosphäre auf der Bel Etage noch einen weiteren Satz öfters als einmal: „Was für tolle Preisträgerinnen!“
Rund 140 Gäste aus Wirtschaft und Politik nahmen an der Preisverleihung im Ballsaal des Grandhotels Schloss Bensberg teil
Kurzweilige Unterhaltung mit vielen Denkanstößen bot während der Preisverleihung Referent Stephan Braun mit seinem Vortrag über den Wandel der Unternehmenskommunikation. Braun ist Chefredakteur von Deutschlands größter Zeitschrift prisma und lebt in Rösrath. In seinem Impulsvortrag warb Braun für die Direktkommunikation und auch für das Nutzen von Social Media. Ohne die direkte und personalisierte Ansprache aktueller und potentieller Kunden wird es im Unternehmeralltag in Zukunft nicht mehr gehen – dafür hatte Braun einige Beispiele, Ideen und Ratschläge an der Hand. Fazit: Aktiv werden, mutig sein, kreative Potentiale nutzen!
Die Skulptur `Nichts als das Gegenteil` von Eckard Alker hat ihren Platz im Autohaus an der Kölner Strasse schon gefunden
In der Bildergalerie erhalten Sie weitere Einblicke in die Verleihung des 4. Rheinisch-Bergischen Unternehmerpreises am 5. September 2022 im Grandhotel Schloss Bensberg. Bitte klicken Sie auf das Symbol unten rechts im Bild.
Autorin: Nicole Schmitz
Fotos: Oliver Siebenborn